Die Verfilmung Peter Jacksons
Teil III
© Frank Weinreich
Eigentlich ist diese Seite überflüssig, denn Teil III bietet erstens in meinen Augen nur mehr von dem, was ich in Teil II schon gut oder schlecht fand und zweitens habe ich meine Gedanken zur Verfilmung Jacksons anlässlich eines Tolkien-Seminars im Dartmoor im Jahr 2005 einmal in einem Vortrag zusammengefasst, dessen Text sich hier findet.
Der Vollständigkeit halber möchte ich aber doch noch zwei, drei Sätze los werden. Insgesamt gesehen geht der dritte Teil trotz des langatmigen Endes einen weiteren Schritt in Richtung auf Action und weg von den eigentlichen Inhalten, ganz wie Tolkien schon befürchtete (L 261). Und auch im dritten Teil finden sich einige wunderbare Szenen, während er in der Tendenz insgesamt jedoch noch weiter von der Vorlage abweicht. Zwar erfassen Szenen wie die Gegenschnittaufnahmen von Faramirs Angriff auf Osgiliath und die beklemmende Stimmung zwischen Pippin und Denethor auf das Genaueste Tolkiens prinzipiell den Krieg ablehnende Haltung und das Gespräch zwischen Pippin und Gandalf über das Paradies, das sie während der aussichtslos erscheinenden Kämpfe um Minas Tirith führen, illustriert genau Tolkiens eigene wie werkimmanente Überzeugungen – aber das allein reicht einfach nicht, um die Abweichungen vergessen zu machen.
Und die sind so überflüssig! Gandalf als Schläger (2x gegegenüber Denethor) und Aragorn als Mörder (er bringt in der Person von Saurons Mund einen Unterhändler um) sind echte Aussetzer Jacksons, die bei einem so guten Werkkenner fast unerklärlich sind. Es scheint, als ob er diesen Quatsch um des kurzfristigen Spannungs- oder emotionalen Momentes willen gedreht hat.
Aber egal, nun ist es vorbei, die Trilogie ist abgedreht und angesehen – und das ist zunächst und zuallererst schade, denn auch ich wünschte mir eigentlich, dass die Reise auch im Kinosaal noch weiter gehen möge ….
Nachtrag ´08: Mal sehen, was die Verfilmung des Hobbits bringt 😉 Bis dann…
(Bochum 9/´05)