J.R.R. Tolkien. The Lord of the Rings

Inhalt – Hintergrund – Interpretation

von Frank Weinreich

Im Dezember 2001 ist ein Buch über Tolkiens Herrn der Ringe erschienen, mit dem die Trilogie für den Englischunterricht erschlossen wird.

Das Konzept der Reihe, in der das Buch erscheint, sieht so aus, dass das besprochene Werk inhaltlich vorgestellt wird, dass das Verständnis von Handlung und Personen durch Schaubilder unterstützt wird, dass der Hintergrund des Werkes erläutert wird, dass eine Interpretation angeboten wird und die Vorstellung mit einigen – in Englisch formulierten – Fragen und Lösungen abgeschlossen wird. Die Lektürehilfe ist außerdem mit vielen englischen Textbeispielen und Formulierungshilfen ausgestattet.

Marcel Bülles, der Präsident der Deutschen Tolkiengsellschaft befand zu dem Buch bei einem Vergleich aller Materialien, die in Deutschland zum Herrn der Ringe angeboten werden: “Einzig das Buch / Lektüre von Frank Weinreich gab das nötige Hintergrundwissen um [eine Unterrichtsvorlage] anzufertigen. Gut geordnet, fehlerfreier Inhalt und für alle verständlich.” Und die Tolkien Encyclopedia findet, das Buch sei ein „helpful critical guide“ (Drought 2007, 239).

Die Gliederung des Buches sieht wie folgt aus:

  • Thematik (worum geht es?)
  • Die Handlung in Kürze (gaaanz knapp, mehr zur Bestimmung des Genres)
  • Die Vorgeschichte des Herrn der Ringe (was im Silmarillion und im kleinen Hobbit geschah.
  •  Schaubild der Hauptpersonen (und ihrer Beziehung zueinander)
  • Glossar der wichtigsten Eigennamen (Personen- und Ortsnamen)
  • Inhaltsangabe (die 3 Bücher des HdR auf 12 Seiten zusammengefasst – war eine spannende Aufgabe)
  • Der Autor und sein Werk (Biographie und kurze Werkbesprechung)
  • Der Aufbau des Textes als Schaubild
  • Die sprachliche Form
  • Das Werk in seiner Zeit
  • Die literarische Gattung (eine Diskussion von Tolkiens Rolle als Begründer der Fantasyliteratur)
  • Film- und Lesetipps
  • Interpretation (dreht sich hauptsächlich um Tolkiens Sicht von Märchen und seine Abneigung der allegorisierenden Lektüre des HdR)
  • Suggested Questions and Answers

Ich habe mir natürlich die Frage gestellt, ob man ein Werk vom Umfang des HdR überhaupt im Schulunterricht behandeln kann. (Nicht, ob man es sollte – denn ich finde man sollte unbedingt neben den Klassikern und der politisch und sozial wirksamen Lektüre modernerer Bücher wie “Catcher in the Rye” oder “1984” auch einmal ein ‘Märchen’ behandeln, Phantasie ist schließlich ein menschenimmanentes Bedürfnis (und Menschenrecht) wie schon Tolkien wusste) Immerhin wären etwa 1500 Seiten Lektüre zu verlangen.

Ich weiß nicht, ob das geht. Ich bin ja auch kein Lehrer. Aber es müsste doch gehen, dass man den HdR im größeren Zusammenhang mit Fantasy-Literatur bespricht, oder?

Man könnte als Lehrperson (oder als Schüler/in, die es den Lehrpersonen vorschlägt!) zum Beispiel den Essay “On Fairy Stories” gemeinsam lesen und besprechen und dazu auf mein Buch zurückgreifen, in dem ich ja intensiv auf fairy stories und ihre Rolle eingehe.

Frank Weinreich: J.R.R. Tolkien. The Lord of the Rings. Inhalt – Hintergrund – Interpretation. München: Mentor 2001. ISBN 3-580-63431-3. 64 Seiten. DM 9,90, öS 72, sFr 9,90. Dezember 2001.

Nachtrag Dezember ´02: Mittlerweile wird das Buch auch im Deutschunterricht anscheinend mit Gewinn eingesetzt, wie beispielsweise eine Lehrerin auf www.amazon.de in einer Rezension der Lektürehilfe berichtet.